Sprachführer Ruhrgebietsdeutsch

Eierkitsche

  • (auch: »Eiergitsche«) verbeultes Auto, das kaum noch für den heutigen Straßenverkehr geeignet ist

  • oft klein und etwas dreckig (»Deine Karre is nonimma en Schlachlochsucher, hat nich dat Flär vonnen Leukoplastbomber, sondern is sonne ganz primive olle Eierkitsche.«)

eiern

  • 1) langsames, unrhythmisches Gehen

  • »wat bisse rum am eiern« – recht ungeduldige Frage danach, warum eine zeitliche Verzögerung bei einem Vorgang oder bei einer Arbeit eingetreten ist

  • 2) typische Bewegungen eines leicht verbogenen Rades

einstielen

  • etwas vorbereiten und planen, das möglichst reibungslos über die Bühne gehen soll, damit »gemauschelt« werden kann

  • oft handelt es sich hierbei um nicht ganz legales Tun im Dunst parteipolitischer Machenschaften

Erpelschluth

  • Kartoffelsalat

  • ein reviertypisches Festtagsgericht, mit dem die Verwandtschaft möglichst billig, aber reichlich abgefüttert werden kann

Eschek

  • (ähnlich: »Oschek«, »Ömmes«) Allgemeinbezeichnung für Personen, die dem Betrachter nicht sonderlich sympathisch erscheinen; »wat fürn Eschek« – Ausruf, der neben Ablehnung auch Respekt aufgrund von Größe oder Ausstrahlung der Person beinhaltet

ette

  • 1) (Gegenstück: »Immchen«) sie

  • Kosebezeichnung für die Ehefrau oder Freundin, welche das gute Verhältnis zueinander andeuten will

  • 2) verniedlichende, recht unterwürfige Selbstbezeichnung von Frauen oder Mädchen (»Ette will Frischluft, ette geht teita.«)

Eumel

  • (ähnlich: »Strulli«) dumme, aber dennoch liebenswürdige Person

  • netter Trottel; harmloser als »Dussel« und »Eschek«

ey

  • 1) Aufmerksamkeit fordernder Anredezusatz (»Ey, du da!«)

  • 2) Füll- und Pausenbegriff, der überall im Satz eingefügt werden kann, wenn über die passende Wortwahl nachgedacht wird

  • »Dann perzte ich, ey, ja, ey, dann perzte ich – ja wohin perzte ich denn, ey?«