paletti
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nur als »alles paletti« – Nachfrage, ob alles in Ordnung ist
pampig
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1) Zustand zu lange gekochten Essens
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»Pampe« – Essen in ebendiesem Zustand
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2) frech, böse
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»pampig werden« – böse Widerworte geben
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»pampen« (auch: »rumpampen«) – schimpfen
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stärker als »mosern«, schwächer als »krakelen«
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»Wenn unsern Wolframm ma son Tröte Kohlen aussen Keller holen soll, dann isser sofort am rumpampen.«
Pampuschen
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(auch: »Puschen«) Pantoffeln, Hausschuhe
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besonders braune, die oben als Verzierung einen »Bömmel« aus Wolle besitzen
Panhas
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(auch: »Pannas») Arme-Leute-Essen aus Wurstbrühe, Buchweizenmehl und Speck
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»gez is Panhas am Schwenkmast« – Ankündigung, dass gleich Unangenehmes passieren könnte
panne
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Zustand der Dösigkeit
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»biss wohl panne« – rhetorische Frage, die eben diesen Zustand konstatieren will
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schwächer als »beschmiert«, ähnlich »meschugge«
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»Pannemann« – dummer Mensch
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»Pannemann und Söhne« – familiäre Steigerung von »Pannemann«
pannen
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1) schaufeln, schöppen
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oft bezogen auf die Arbeit unter Tage
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»einpannen« – einschöppen; besonders Kohlen in den Keller
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»Pannschüppe« – große Schaufel zum Kohleschüppen
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2) (ähnlich: »keulen«, »malochen«) allgemein für körperlich schwer arbeiten
Pannschieben
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Bratkartoffeln auf der Grundlage roher Kartoffeln
paschen
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schmuggeln, etwas klammheimlich besorgen
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»Hab gez vor meine Olle ne Pulle Asbach gepascht, damit ich mir ma endlich widder in Ruhe ein verlöten können tu.«
Paselacke
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(ähnlich: »Gesocks«) ungehobelter Mensch
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Person, die keine gutbürgerliche Lebensweise pflegt
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oft allgemein für die soziale Unterschicht
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starke Abwertung
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»So ein Paselacke, der kommt mich nimmehr aufe Bude.«
Patte
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Geldbörse
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auch für Geld allgemein
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»patte dick« – reich
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»Pattenzieher« – Taschendieb
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»Pattenpapst« – reicher Mann
Patzköttel (auch "Perzköttel“)
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1) Pferdeapfel
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in der Revier-Antike von Kleingärtnern zu Dungzwecken begehrt
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2) jemand, der nicht viel wert ist
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»ey, du Patzköttel« – stark abwertende Anrede
Peias
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mittelschwer beleidigende personale Zuordnung etwa auf der Höhe von »Birnemann«
Pellmänner
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Pellkartoffeln
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oft zusammen mit Matjes serviert
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»Pellmänner petschen« – altes Spiel, bei dem es darum geht, Pellkartoffeln ohne sichtbare äußere Verletzung aus einer Höhe von ca. 50 Zentimeter auf einen Teller fallen zu lassen
Penunsen
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Geld
Perle
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Kosename für weibliche Begleiterin, Freundin, Verlobte
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Gegenstück zum »Perlerich«
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»Ey, Perle kommse aus Erle?« – beliebter Spruch, um eine junge Dame anzubaggern
Perlerich
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Kosename für einen männlichen Begleiter, Freund
peronnje
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(ähnlich: »donnerlüttchen«) Ausruf der großen Überraschung
perzen
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laufen
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oft bezogen auf den Laufstil kleiner Kinder, die aus dem »Feckelstadium« heraus sind, die aber noch nicht »pesen« oder »fitschen« können
pesen
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laufen, eilen
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schneller als »perzen«, langsamer als »fitschen«
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»rumpesen« – mehr oder weniger ziellos herumlaufen
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oft als Vorwurf an Kinder oder Ehemänner
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»Wo bisse denn widder so lange rum am gepesen gewesen?«
petschen
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(auch: »abpetschen«) abschießen, entfernen
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oft auf die Figuren des Mensch-ärgere-dich-nicht-Spieles bezogen
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»Gez hab ich mit mein Roten dein Grünen abgepetscht.«
Pettken
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kleiner Weg, Pfad
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»Pettkenfahrten« – Querfeldeintouren mit dem Fahrrad
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meist zum Zwecke intensiven Alkoholkonsums
picheln
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(ähnlich: »ankrämmeln«) trinken, Alkohol zu sich nehmen
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»sich ein picheln« – sich mäßig betrinken
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»Picheltour« – mit guten Freunden mehrere Gaststätten besuchen
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»Pichelpott« – Kneipe, Gaststätte
picobello
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schick, tadellos, in Ordnung
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»allet picobello inne Bude« – alles aufgeräumt, alles sauber
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»picobello gemacht« – ohne Fehl und Tadel erledigt
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»siehs picobello aus« – schick und dem Anlass gemäß gekleidet
Pidolke (Plural: Pidolkes)
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Frikadelle, Frika, Bremsklotz
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heiß, warm und gerne auch kalt gegessen
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"Wenne dir die Pocke ma so richtich schön vollhauen willz und in deine Hütte serviert dich die Olle Rotkohl, dann hausse dich am besten paar Pidolkes mit aufen Teller."
Piesel
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recht dumme und ziemlich einfältige Person
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keine starke Abwertung, noch schwächer als »Dämel«
Piesepampel
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sehr dummer Mensch
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Steigerung von »Piesel«
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will besonders das Negative in den menschlich-sozialen Eigenschaften einer Person herausstellen
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»Son Piesepampel, den kannze nonimma en Tacken leihn, ohne datte für dat ne Schuldschein unterschreiben lässt.«
Pillefüße
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kleine Füße
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liebliche Umschreibung (»Komm bei mich bei mit deine Pillefüße.«)
pillepalle
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einfach
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das, was man ohne allzu großen Aufwand erledigen kann, wenn man sich etwas Mühe gibt
Pillepopp
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(ähnlich: »Pipifax«) Mist, Unsinn
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nicht sehr ernst gemeint
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nicht so stark wie »Sperenzkes«
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»mach kein Pillepopp« – Aufforderung, ein wenig ernster zu sein
pillern
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(ähnlich: »lünkern«) sich vorsichtig umschauen
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»abpillern« (ähnlich: »spinksen«) – in der Schule beim Nebenmann aufs Heft schauen und versuchen abzuschreiben
Pimpernellen
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»de Pimpernellen kriegen« – die Geduld verlieren, wenn eine Sache nicht so abläuft, wie man erwartet hat
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meist als Androhung
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»Wenn ich den Pisseldraht nich bald da reinfriemeln tu, krich ich de Pimpernellen.«
Pine (auch: Piene)
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Schmerzen
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z. B. Zahnpine/Zahnpiene = Zahnschmerzen
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Kopppine/Kopppiene = Kopfschmerzen
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"Wenn meine bucklige Verwandtschaft in Sicht kommt und die ham alle son Transusengesicht aufgesetzt, dann krich ich in Zeit von ganix Kopppine."
Pingel
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Person, die bei der Auswahl der aufzunehmenden Nahrung äußerst vorsichtig und selektiv vorgeht
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typische Erkennungszeichen: kleine Essenshäufchen am Tellerrand oder unter Salatblättern klug Verborgenes
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»Wenn von den Thomas sein Teller son toten Fisch den Auge in Auge anpillert, dann is nix mehr mit: Hier wird gefretten, wat aufen Tisch kommt, dann geht den Pingel voll stiften.«
Pinkatsch
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Kinderspiel
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im Gegensatz zum »Stuxen« ausschließlich mit kleineren Münzen, die möglichst nah an eine Hauswand geworfen werden müssen
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der Gewinner wirft alle Münzen hoch und gewinnt all die, die, je nach Auswahl, Wappen oder Zahl kopfoben zeigen
Pinneken
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(gerne auch »Pinnken«)
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1) kleines Schnapsglas
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2) »Pinnken ziehn« – Gewinnspiel, bei dem mehrere normal lange Streichhölzer und ein verkürztes Streichholz verdeckt aus der geballten Faust gezogen werden müssen und derjenige verliert, der das kürzere zieht
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3)»Pinnken kloppen« – Kinderspiel, bei dem ein ca. 10 cm langes angespitztes Holzstück mit einer Holzlatte hochgeschleudert und in eine Kuhle verbracht werden muss
pinnen
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schnell schreiben
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»abpinnen« – abschreiben
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besonders die Hausaufgaben während der Schulpausen oder im Bus
Pinnoreck
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in Form und Gestalt von der Norm abweichender Gegenstand
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veranschaulicht die Unfähigkeit einer exakten Beschreibung
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im Gegensatz zu »Apparillo« recht klein
Pipifax
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(ähnlich: »Pillepopp«) Mist, Unsinn
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nicht sehr ernst gemeint und nicht so stark wie »Sperenzkes«
Pips
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Erkältung, Schnupfen
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»sich en Pips holen« – sich erkälten
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»Wennze bei so schubbiges Wetter immer deine Galotte nich anziehs, holze dich en Pips.«
Piselotten
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1) allgemein für Sachen, Kram
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2) (ähnlich: "Plörren") Sammelbegriff für Kleidung
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abwertend für alte oder zerknautschte Kleidung
Pissel
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1) langer, dünner Gegenstand
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2) Bezeichnung für jemand, den man nach kurzzeitigem Kontakt aus unerfindlichen Gründen nicht leiden kann
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»pisselig« – klein, mickrig, wertlos
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»Pisselzeugs« – Kleinkram, nicht wertvolle Sachen
Pisselinten
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1) allgemein für Sachen, Kram
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2) (ähnlich: »Plörren«) Sammelbegriff für Kleidung
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abwertend für alte oder zerknautschte
Pisspott
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1) Nachttopf
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2) Bezeichnung für unansehnliche Gegenstände wie zum Beispiel ältere Autos
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»Mit dein Pisspott kannz nimma von hier bis Wattenscheid brettern.«
Pisspottschnitt
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im Ruhrgebiet bei Jugendlichen vormals gefürchtete Kurzhaarfrisur, die Spott auslöste, weil sie so aussah, als hätte ein Frisierlaie einen umgedrehten Nachttopf als Schablone verwendet
Pitschendopp
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(auch: »Pitschdopp«, »Dopp«)
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1) Kinderspiel, bei dem ein Holzpinn zum Kreiseln gepeitscht wird
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oft als Vergleich für große Schnelligkeit
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»Wie er die Klümpkesbude pillert, isser wie son Pitschdopp losgefitscht.«
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2) Bezeichnung für Kleinkinder
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recht liebevoll
pitschen
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(auch: »verpitschen«) alkoholische Getränke konsumieren
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»sich ein pitschen« – verstärkt Alkohol zu sich nehmen, sich entspannt einen Rausch antrinken
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im Gegensatz zu »verlöten« nicht vorrangig mit Schnaps
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weniger stark als »sich ein plästern«
Pittermesser
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kleines, scharfes Messer
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vorrangig zum Schälen von Kartoffeln
plästern
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stark regnen
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»rumplästern« – wild mit einem Ball herumschießen
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»ein verplästert bekommen«
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1) eine kräftige Niederlage einstecken müssen
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2) ganz schwer verhauen werden
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stärker als »ein verplettet bekommen«
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»sich ein plästern« – sich gezielt und hochgradig betrinken
Pläte
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1) Glatze, Kahlkopf
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2) allgemein für Kopf
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»ein aufe Pläte bekommen« – eine Niederlage oder Enttäuschung einstecken müssen
Pläuschken
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locker entspanntes Gespräch
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ohne vorherige Festlegung der Thematik
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»plauschen« (auch: »Pläuschken halten«) – entspannteste Form des miteinander Sprechens
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im Gegensatz zu »quatern« an einem betont stressfreien Ort wie vom Fenster aus
plattmachen
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1) ausschalten, verprügeln, verletzen, besiegen, töten
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die jeweilige Bedeutung wird durch den Kontext definiert
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2) Geld ausgeben, verspielen
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»en Fuffi plattmachen« – fünfzig Euro ausgeben
Plauze
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dicker Bauch, der in sehr starkem Gegensatz zum sonstigen Körperbau steht und deshalb besonders auffällt
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Ursache zumeist übermäßiger Bier- oder Schnapskonsum
plemmkacki
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(ähnlich: »beschmiert«) doof, bescheuert, dumm
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in der Abwertung ausschließlich auf Personen bezogen
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nicht so hart wie »bematscht«
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will einen leichten Zug von Irrsinn testieren
Pleitken
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(ähnlich: »Graf Strunz«) Mensch, der in Überschätzung seiner Fähigkeiten nur wenig auf die Reihe bekommt
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»Son Pleitken denkt doch, er könnt übern Rhein-Herne-Kanal laufen wie den Moses über Nil.«
Plempe
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Matsch
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»wat ne Plempe«
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1) negative Bewertung einer sehr unappetitlich aussehenden Mahlzeit
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2) Sand oder Erde in gewässertem Zustand
Plörre
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alkoholisches Getränk, bei dessen Anblick und nach dessen Genuss man Angst bekommt, am nächsten Morgen mit Kopfschmerzen aufzuwachen
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»Ey, meinze vleicht, ich hab ein am Appel und süppel sonne Plörre ausse Dose!«
Plörren
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Sammelbegriff für Kleidung
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nicht so stark abwertend wie »Pröttel«
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»seine Plörren zusammenpacken« – seine Kleidung oder auch seinen gesamten Besitz zusammenraffen
plumschen
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baden
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»Plumsche« – Badewanne
Pocke
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1) dicker Bauch, dessen Ursache zumeist ein übermäßiger Bier- oder Schnapskonsum ist
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nicht so dick wie "Plauze"
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2) Fußball ("Gib mich die Pocke!")
podzeimeduppa
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emotionaler Ausruf im Sinne von »du kannst mich mal ...«
pöhlen
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(auch: »rumpöhlen«) mit einem Ball herumschießen
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nicht den offiziellen Fußballregeln entsprechend auf Straße oder Hinterhof
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»Pöhlerei« – taktisch wirres, auf Zufall angelegtes Fußballspiel nach offiziellen Regeln
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Polackenflachrennen
metaphorische Umschreibung für "viele Menschen sind (wobei der Bezeichner sich mit einbezieht) unterwegs, um ein Event zu bestaunen" -
typische Situationen hierfür sind der Winter- und Sommerschlussverkauf, verkaufsoffene Sonntage oder der erste Sonnensonntag am Baldeneysee
Pölter
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Schlafanzug
Pömms
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Schuhe
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besonders hochhackige
Pöter
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Hintern
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oft Kinder- oder Frauenpopo; keine besonders attraktive Form
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»Dann hat de Tussi mit ihrn dicken Pöter doch bei mich glatt dat Billy-Regal umgekippt.«
poofen
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schlafen
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im Gegensatz zu »knacken« meist der Nachtschlaf
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»inne Poofe gehn« – sich ins Bett legen, um zu schlafen
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kein Nebensinn
Porreepiepen
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allgemein für menschliche Beine
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anders als "Kackstelzen" betont es den geringen Umfang der Beinmuskulatur
Poscher
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Geld
Pott
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1) Topf
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»Pichelpott« – Kneipe, Gaststätte
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2) gebräuchliches Synonym für »Ruhrgebiet«
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»Der Pott kocht« – letzte mutige Werbekampagne zur Imageverbesserung des Ruhrgebiets durch den damaligen Kommunalverband Ruhrgebiet (KVR), heute Regionalverband Ruhr (RVR) ohne -gebiet
Prengel
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großer Gegenstand
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von »Apparillo« und »Brackmann« unterschieden durch seine spezifische Form
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länglich und dick
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oft Umschreibung für einen Knüppel
prockeln
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(auch: »rumprockeln«) vorsichtig an oder in etwas herumstochern (»Wie ich an dat Schlössken rumprockel, fängt doch glatt sonne Sirene am heulen.«)
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»Prockeleisen« – Hilfswerkzeug zum Auflockern der Glut in einem Kohleofen
prötscheln
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(auch: »brotscheln«) kochen, braten
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von Außenstehenden als recht lustlose Tätigkeit angesehen, bei der große Schwächen in Technik und Methodik ersichtlich zu sein scheinen
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»Et müfft; also is meine Olle garantiert am prötscheln.«
Pröttel
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(auch: »Gepröttel«) wertlose Gegenstände oder Kleidung, die ungeordnet herumliegen
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ähnlich »Gedöns«, aber noch etwas wertloser (»Nimm endlich deine Pröttels aussen Wech, dat wer widder durchen Flur können!«)
Prütt
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(auch: »Prött«) Kaffeesatz
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besonders der in ungefiltertem Zustand auf dem Boden der Tasse
prutschen
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(auch: »rumprutschen«) eine Arbeit nicht korrekt und nicht wie aufgetragen erledigen
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meist aus Nachlässigkeit oder wegen fehlendem Sachverstand
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im Gegensatz zu »muscheln« nur auf handwerkliche Arbeit bezogen (»An meine Karre hamse inne Werkstatt bei die neuen Schlappen widder nur rumgeprutscht.«)
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»Prutscher« – Nichtfachmann, Pfuscher
puckeln
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sich in der Badewanne idealerweise wechselseitig den Rücken einseifen und massieren
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neben dem Autowaschen die Lieblingsbeschäftigung der Ruhrgebietler an einem Samstagnachmittag
Puckimänneken
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kleine Flasche Schnaps
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kleiner Schoppen
Pülleken
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Flasche
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Verkleinerungsform reduziert nicht die inhaltliche Menge
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»gib mich en Pülleken Bier« – Aufforderung, eine Halbliterflasche Bier aus dem Kühlschrank zu holen
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»Trinks abends Pülleken Bier, dann bisse ein von hier.«
Püschikack
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Kurzform für die vor allem am frühen Morgen im Ruhrgebiet beliebte Tätigkeit, einen Hund auszuführen, damit er sein großes Geschäft erledigt
Püster
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Schusswaffe
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Pistole bis Gewehr
Pütt
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Zeche
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»Püttrologe« – Kumpel, Bergmann
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»Püttrologie« – die Wissenschaft, Kohle aus der Erde zu holen
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»Bei den seine schwatte Klüsen isser sicher en Dokter vonne Püttrologie.«
Pullefass
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Badewanne
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ursprünglich Zinkwanne, die samstags im Wohnzimmer aufgestellt und mit Wasser gefüllt wurde, das auf dem Kohleofen heiß gemacht worden war, und in der zunächst hintereinander die Kinder und die Mutter sich wuschen und zum Schluss die schmutzige Wäsche getaucht wurde – der Vater duschte in der Regel auf dem Pütt
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auch freistehende hölzerne Sitzbadewanne
pullern
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Pipi machen, urinieren
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»Unser Ösken kann gez schon Li-bu-da sagen und dabei in dat Pullefass pullern.«
Puschen
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(auch: »Pampuschen«) Schlappen, Hausschuhe
Pussemuckel
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Ort, der - nicht unbedingt räumlich - weit entfernt ist
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der letzte Ort vor Garnichts, wo absolut nichts los ist
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sprachwissenschaftliche Vermutungen gehen dahin, dass es sich dabei um das Ruhrgebiet handeln könnte
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"Unser Kiki meint, in Pussemuckel wohnen Paselacken und da kannze die Hucken mit som Püster plattmachen."
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"Fisselkes aus Pussemuckel" - "Lokalzeit Ruhr" - beliebte Sendung im WDR 3 Fernsehen über das Geschehen im Ruhrgebiet
Putz
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1) (ähnlich: »Matte«) langer Haarschopf
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»viel Putz aufen Kopp« – langes, fülliges Haar haben
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2) »aufen Putz haun« – angeben, übertreiben; schwächer als »aufe Kacke haun«
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3) »aufen Putz kloppen« – überprüfen, ob jemand bestimmten Anforderung entspricht, ob jemand halten kann, was er versprochen hat
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»De Bratze tut sonne Wurstfinger haben, dat unsern Chef ersma bei die aufen Putz gekloppt hat, ob se überhaupt 200 Silben inne Minute pinnen kann.«