Tacken
-
Zehnpfennigstück
-
»wollz packen, kost Tacken« – Anfassen streng verboten
tafeln
-
schlagen; »ein getafelt kriegen« – einen Schlag abbekommen
-
meist elterliche Züchtigung
-
schwächer als »ballern«, stärker als »tuppen«
tapern
-
vorsichtig vorwärts gehen, umherschleichen, herumtasten
-
»rumtapern« – ziel- und orientierungslos durch die Gegend laufen
-
»am rumtapern sein« – Zustand des ziellosen Handelns
-
»Seit seine Olle stiftengegangen is, isser am rumtapern wie son Blindfisch.«
Tattamusch
-
alter Mann, dem man deutlich ansieht, dass er nicht mehr besonders rüstig ist und zur Fallsucht neigt
-
jemandem Blödsinn erzählen und für dumm verkaufen
-
stärker und bösartiger als verkackeiern
teita
-
»teita gehn« – einen Spaziergang machen
-
oft Sonntagsspaziergang mit Kindern zum Enten- oder Vogelfüttern
Tille
-
Mädchen, Freundin; weithin nicht so abwertend wie "Tülle"
Tinnef
-
(ähnlich: »Fissematenten«) barer Unsinn; dummes Zeug
-
»mach kein Tinnef« – deutliche Aufforderung, unsinnige Handlungsweisen aufzugeben
-
ernster als »Sperenzkes«
-
»Mach kein Tinnef, sonz hau ich dich durch dat Oberlicht.«
töffte
-
gut
-
im Gegensatz zu »toffte« kein direkter Bezug zum Hauptwort, sondern zum Tuwort (»de Seger is töffte«, de Olle is töffte«, »dat Wetter is töffte«)
-
»dat is töffte« – gelungene, spaßige Aktion
-
»en Töfften« – nette Person, zu der man viel Zutrauen hat
Törtchen
-
(ähnlich: »Tussi«) Mädchen, das häufig den Freund wechselt
-
leichtfertige Person
-
deutliche Anklänge an »Tutti«
-
weibliches Gegenstück zum »Seger«
toffte
-
gut
-
immer in Verbindung mit einem Hauptwort (»toffte Segers«, »toffte Olle«, »tofftet Wetter«)
-
»ne toffte Sache« – etwas, das einem Spaß und Freude bringt
Tonne
-
1) Bett; »inne Tonne gehn« – sich weniger zum reinen Schlafzweck, sondern mehr zum Zweck des Amusements ins Bett begeben
-
»inne Tonne kloppen« – etwas aufgeben, zu etwas nicht mehr stehen wollen (»Den VfL kannze auswärts inne Tonne kloppen.«)
-
2) dicke Menschen mit schwerfälligem Gang
-
»wie ne Tonne aussehn« – über eine enorme Körperfülle verfügen
-
3) Schulranzen; auch »Schultonne«
Totten
-
Knötchen in den Haaren
-
besonders nach Waschen ohne Spülung
Trabbel
-
Sorgen; »wat Trabbel ham« – in Schwierigkeiten stecken
-
»Trabbel kriegen« – Angelegenheit, die möglicherweise mit Unannehmlichkeiten verbunden ist (»Hälts den Babbel, kriss nie Trabbel.«)
Trallafitti
-
Vergnügen, Unterhaltung
-
»auf Trallafitti gehn« – ausgehen, sich amüsieren
-
»Wenn unsern dicken Berni ma auf Trallafitti gehen tut, dann hauter an Abend minigens en Hunni platt.«
Tranfunzel
-
(auch: »Trantüte«) nicht sehr aktiver, langsam agierender Mann
-
zeigt keinerlei Reaktion auf jegliche Art von Ermunterungen
Transuse
-
weibliche Ausgabe der »Tranfunzel«
Traute
-
Mut
-
»keine Traute ham« – sich fürchten
-
»Unsern Kalleinz tut aufe Penne keine Traute ham, ma den Finger hoch zu tun.«
Tresken
-
einfältige, naive Frau
-
»du biss mich en Tresken« – überhebliche Bemerkung eines Mannes über die dümmlich-naive Handlungsweise einer Frau
-
»Tortentresken« – beleidigende Steigerung von »Tresken«
Treter
-
Schuhe
-
oft sehr ausgelatscht und unansehnlich
Tröte
-
Trompete, Horn
-
meist für Kinder und mit geringem Tonumfang; »tröten« – mit einer Trompete Geräusche produzieren
-
auch das Imitieren der Klangfülle einer Trompete mit dem menschlichen Sprechapparat
-
»rumtröten« – laut sprechen, angeben
Trude
-
Frau, die glaubt, ihre geistigen Ergüsse dauerhaft an die Umwelt weitergeben zu müssen
-
»Die Trude von den Jupp is son wandelndes Konservierungslexikon auf Hilfsräder.«
Trulla
-
zappeliges Mädchen, das nur Unsinn macht; geringschätzige Bezeichnung
-
»alte Trulla« – auch für junge Mädchen, wenn die Eltern mit ihrem Verhalten nicht einverstanden sind
Tucke
-
Frau
-
abfällige Umschreibung oft in Verbindung mit den negativen Attributen »olle« oder »dusselige«
-
betont übersteigerte weibliche Empfindlichkeit und das dazugehörige Gehabe
-
»De olle Tucke wollt sich nonimma auf unser Sofa setzen, weil da ihr Kleid en Blaustich kriegen könnt.«
tucketucke
-
ganz langsam, immer mit der Ruhe
-
»mamma tucketucke« – Aufforderung, einer Situation die übertriebene Hektik zu nehmen
-
»Mein Lebensmotto: Immer tucketucke, dann nie Herzkenbuppern!«
Tucktuck
-
Huhn, Hahn
-
nicht geschlechtsspezifisch
tüddelig
-
zerstreut, vergesslich
-
»Unsern Heini is schon so tüddelig, der vergisst dauernd seine eigene Hausnummer.«
-
»Tüddelkram« – unwichtige Sachen
-
»red nich son Tüddelkram« – die Aufforderung, zum Wesentlichen zu kommen
Tülle
-
(auch: »Tille«) Frau
-
nicht nach der herrschenden Norm sich kleidendes und benehmendes Mädchen
-
betont im Gegensatz zu »Tussi« das Negative des Ästhetischen, weniger des Moralischen
Tütennöggel
-
Spinner
-
Person, die ihre Fähigkeiten und Möglichkeiten vollkommen überschätzt
Tullux
-
(ähnlich: »Firlefanz« und »Kokolores«) Unsinn, unnötiges Aufheben um eine Sache
-
»mach bloß kein Tullux« – sehr strenge Aufforderung zu stringentem Tun
tunken
-
schlagen
-
»ein ein tunken« – jemandem eine herunterhauen
-
nicht so stark wie »tuppen«
tuppen
-
schlagen
-
»ein ein tuppen« – jemanden verhauen
-
nicht so stark wie »tafeln«; oft als Drohung
tuschen
-
schlagen
-
»ein ein tuschen« – ins Gesicht schlagen
-
stärker als »tuppen«, nicht so stark wie »tafeln«
Tussi
-
(ähnlich: »Törtchen«) Mädchen, das häufig den Freund wechselt
-
Anklänge an »Tutti«
-
weibliches Gegenstück zum »Seger«
-
»Sonne Tussi mit son Kopp wie en kaputten Bratenpott, sowat bringse mich aber nich nomma in unser Hütte.«
Tussnelda
-
Vergrößerungesform von "Tussi"
-
abschätzige Bezeichnung einer Frau, die einem - aufgrund ihres Gehabes - auf den Wecker geht
-
Im Gegensatz zur Tussi geht der Tussnelda jegliche Art von Restcharme ab.
Tutti
-
Freundin
-
betont die Rolle als männliches Anhängsel und ihre Abhängigkeit
-
»Tuttichen« – hämische Steigerung von »Tutti«; allein hilflose, völlig vom Mann abhängige Frau
-
»Dat Tuttichen daaf gez sogaa schon allein auf dat Klo.«