kaatzen
-
besonders im Raum Marl für "schnell laufen"
-
etwas langsamer als "fitschen", schneller als "perzen"
Kabachel
-
altes, unansehnliches Haus, das nach erstem Anschein vom Einsturz bedroht sein könnte
-
noch minderer Qualität als eine "Hucke"
Kabäusken
-
kleiner Raum
-
»mein Kabäusken« – liebevolle Umschreibung für das eigene Zimmer, in dem sich sehr wohlfühlt
Kabrache
-
altes, unansehnliches Haus, das möglicherweise vom Einsturz bedroht sein könnte
Kabüffken
-
kleiner Abstellraum, der besonders durch seine Enge viel heimische Gemütlichkeit ausstrahlt
Kack
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(auch: »Kackschiss«) Mist, Unsinn
-
»wat en Kack« – Ausruf der Enttäuschung
-
»red kein Kackschiss« – Aufforderung, endlich auf den Punkt zu kommen
-
»aufe Kacke haun« – übertreiben, angeben, sich groß tun
-
»da hatter ganz schön aufe Kacke gehaun« – Einschätzung, dass eine Person übertrieben hat, um sich in ein besseres Licht zu rücken
-
stärker als »aufen Putz haun«
-
nicht so stark und ernst wie »strunzen«
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»Kackstelzen« – allgemein für Beine
-
betont die Unförmigkeit derselben; »Kacker« – kleines Kind
-
auch Beleidigung für Erwachsene
Kackstelzen
-
allgemein für menschliche Beine
-
betont mehr die Unförmigkeit, weniger den geringen Umfang der Beinmuskulatur, wie es "Porreepiepen" tun - siehe Kackstelzen
-
oft in unflätigem Zusammenhang ("Nimm bloß deine Kackstelzen von meine Poofe!")
käbbeln
-
(auch: »rumkäbbeln«) herumbalgen
-
harmlose Form des Streites, in der es mehr um das Necken geht als darum, sich ernsthaft und handgreiflich auseinanderzusetzen
-
»Käbbelei« – harmloser Streit
Käffken
-
Kaffee
-
»lass uns en Käffken trinken« – Wunsch nach entspannter Kommunikation bei einer Tasse Kaffee
Käseblatt
-
Printmedium / Zeitschrift
-
abwertend zumeist auf die lokale Presse und dilettierende Vertreter aus dem Bereich der Anzeigenblätter bezogen
kalbern
-
herumbalgen
-
im Vergleich zu »käbbeln« wird der spielerische, neckende Charakter noch mehr in den Vordergrund gerückt
-
»Kalberkopp« – liebenswürdige Person, die nichts und niemanden und ernst nimmt, auch sich selbst nicht
kallen
-
reden, besprechen
-
informativer und gezielter als »bekakeln«
-
mit sachbezogenem Inhalt und problemlösend
Kamuffel
-
Person mit kurzzeitigen geistigen Aussetzern
-
kein hoher Beleidigungsgrad, sondern eher mit einer gewissen Liebenswürdigkeit, die lächelnd über eine Fehlleistung hinweggeht
-
stärker als »Flabes«, schwächer als »Döskopp«
Kampfschnake
-
1) aufgedonnerte Ische auf Männerfang
-
2) aufgebrachte Ischen beim Streit miteinander
Kanne
-
Bierflasche
-
»Kannenzählen« – die Intensität eines Gelages durch die Anzahl leer getrunkener Bierflaschen bestimmen
kapaftig
-
heftiger Ausruf mit unterschwelliger Geräuschimitation
-
ähnlich: »immer feste druff«
-
soll die Heftigkeit einer Handlung vorstellbar machen (»Und dann hatter ihn, kapaftig, voll ein voren Latz geballert.«)
kapito
-
fragend: »Hast du alles verstanden?«
-
fordernd: »Jetzt muss dir aber endlich doch alles völlig klar sein!«
-
in beiden Fällen wird vom Angesprochenen allerdings keine direkte Entgegnung erwartet
Kappes
-
1) Kohl, Weißkohl
-
2) Kopf; »ein voren Kappes kriegen« – eine Enttäuschung oder Niederlage hinnehmen
-
nicht sehr tief gehend
Kappeskopp
-
(ähnlich: »Döskopp«) Blödmann, Dummkopf
-
keine schwerwiegende Beleidigung
-
teilweise sogar burschikose Anrede unter Freunden (»Ey, wat is, du ollen Kappeskopp!«)
kappores
-
kaputt
-
»allet kappores« – Einstieg in ein Wehgeschrei darüber, dass nun alles aus wäre, nichts mehr klappen würde
-
»Allet kappores, Senjores!« – Friedrich Schiller, »Wallenstein sein Tod«
Kaputtnick
-
1) Mensch, der aufgrund körperlicher Gebrechen nicht mehr am Arbeitsleben teilnehmen kann
-
2) dumme Person, die ihre eigenen Angelegenheiten überhaupt nicht geregelt bekommt; geborener Verlierer
kaputtschreiben
-
die Arbeitsunfähigkeit bescheinigen, in Ruhestand und Rente schicken
-
besonders im Bergbau nach Krankheiten wie Staublunge
-
zieht, in jungen Lebensjahren erteilt, die so genannte Anpassung nach sich
Karre
-
1) aus Brettern zusammengezimmerter Handwagen; »rumhängen wie ne Karre Asche« – untätig sein, sich langweilen
-
»ein ein anne Karre pinkeln« – jemandem eins auswischen
-
2) altes Auto in vergammeltem Zustand
-
auch allgemein für Automobile (»Gibse mich ma deine Karre für sonne Picheltour?«)
Karro
-
von Karo, Carree, Viereck – Bezeichnung für eine Scheibe Brot (mit Belag) aus einem viereckigen Kastenbrot (ähnlich: »Kniffte«)
-
»Mamma, hab Kohldampf, mach Karro.«
katzbalgen
-
herumbalgen, herumalbern
-
im Vergleich zu "kalbern" wird der spielerische, neckende Charakter der Auseinandersetzung noch stärker betont
-
oft bei Kindern und Jungverliebten
Kawenzmann
-
großer Mensch
-
umschreibt im Gegensatz zu »Brackmann« nicht Ausmaße von Sachen, sondern von Personen
-
»Da kam son Kawenzmann inne Bollerbude, der ging nur quer durche Tür und sah aus wie ein von die beiden Eisenhämmers.«
Kawupp
-
(auch: »Kafuck«) Schwung
-
»mit Kawupp« – heftig, mit großer Anstrengung (»Eins, zwo, drei und mit Kawupp!«)
Kellen
-
große Ohren
-
oft abstehend
kerlokiste
-
Ausruf nach einer gerade überstandenen körperlichen Anstrengung oder Ausdruck größten Erstaunens über eine Nachricht
-
»Grad habbich ne Tonne Kohle geschippt. Kerlokiste, ich bin fettich.«
Keule
-
junges Mädchen, weiblicher Teenager
-
besonders als Anrede (»Ey, Keule!«)
-
von Frauenverbänden wegen des Macho-Beigeschmacks bekämpft
keulen
-
hart arbeiten
-
im Unterschied zu »malochen« nicht nur die legal versteuerte, sondern auch die Schwarzarbeit
-
»Hab gestern fürn Zwanni inner Stunde bar auf Kralle aufen Neubau von son Pattenpapst gekeult.«
Kichererbse
-
albernes junges Mädchen, das jede Ernsthaftigkeit vermissen lässt und deren einzige Ausdrucksform das »Gibbeln« ist
kiebig
-
(auch: »kiewig«) wütend, erregt
-
»en Kiebigen« – Person, der die Sicherung schnell durchbrennt
-
»gleich werd ich kiebig« – Androhung, die Geduld zu verlieren
kiki
-
1) leicht machbar
-
»is doch kiki« – wertende Aussage, dass sogar ein Kleinkind ein bestehendes Problem leicht und schnell lösen könnte
-
2) »Kiki« – Kleinkind
-
auf Alter und Größe bezogen
Killefitt
-
Unsinn, dummes Zeug
-
mittelstark abwertend
-
»mach kein Killefitt« – Aufforderung, nichts Unüberlegtes zu tun
-
nicht so negativ wie »Fissematenten« und »Stuss«
killern
-
1) kitzeln
-
2) etwas Aufgeschriebenes mit Hilfe eines Tintenkillers entfernen
Kindskopp
-
(ähnlich: »Kalberkopp«) liebenswürdige Person, die trotz fortgeschrittenen Alters immer noch zu kindlich-naiven Handlungen neigt
kippeln
-
wippen, auf einem Stuhl herumwackel
-
mit den Füßen abgestützt, halb nach hinten gelehnt, sich hin und her bewegen
Kitschback
-
1) kitschige Sachen
-
2) dahergeredete Inhalte ohne zusammenhängende Logik (»Laber ma nich son Kitschback!«)
Klabusterbeeren
-
Kotrückstände
-
entstehen durch mangelnde Hygiene des verlängerten Rückens
Klackern
-
Geräusch, das beim Aufeinanderprallen harter Gegenstände, z.B. »Klick-Klack-Kugeln« entsteht
Kläppchen
-
Kartenspiel
-
»en Kläppchen machen« – einige Runden Karten spielen
Klamotten
-
1) Eigentum, Besitz (»Meine ganzen Klamotten hamse kaum innen großen Möbelwagen gekricht.«)
-
2) (ähnlich: »Plörren«) Kleidung
-
undifferenziert alt und neu
klamüsern
-
(auch: »rumklamüsern«) ungezielt arbeiten, an etwas herumbasteln
-
im Gegensatz zu »friemeln« ohne den rechten Zug zur Problemlösung (»Wenn ich an meine Mühle rumklamüser, bleibt immer ne Schraube übber.«)
-
»ausklamüsern« – durch das Prinzip Versuch und Irrtum herausbekommen
Klappergestell
-
dünner Mensch
-
meist treffen Größe und Schlankheit in Extremen aufeinander
-
im Gegensatz zu »Hippe« und »Schmachtlappen« aber geschlechtlich undifferenziert
Klatsche
-
Backpfeife, Ohrfeige
-
deutliche Niederlage bei sportlichen Begegnungen
-
»Da ham sich unsere Jungs am Samstach in Essen mal wieder ne ordentliche Klatsche abgeholt.«
-
( ähnlich: "eine Meise / einen Vogel haben", "einen an der Waffel haben" ) »Du has ja wohl so richtig einen anner Klatsche.«
Klaubock
-
jemand, der oft stiehlt
-
Kleptomane, der sich auch bei Verwandten und Bekannten bedient
Klaue
-
Handschrift, die nur mit Schwierigkeiten gelesen werden kann
Klebe
-
große Schusskraft beim Fußballspiel
-
»ne Klebe ham« – Fähigkeit, einen harten Schuss abzulassen
-
oft fußmäßig unterschieden nach »linke Klebe« und »rechte Klebe«
klemmen
-
stehlen, wegnehmen
-
unterstreicht Heimlichkeit und Illegalität des Vorganges
Klepperhannes
-
1) uraltes Pferd
-
2) kränkelnder Mensch, der seine Gebrechlichkeit hypochondrisch übertrieben den Mitmenschen darstellt
Kletschkopp
-
fettige Haare
-
»Den Stenz mit sein Kletschkopp sieht aus wie Elvis mitten Mopp aufen Kopp.«
Klingelmänneken
-
beliebte Beschäftigung von Kindern, unten an der Haustür auf alle Klingeln gleichzeitig zu drücken und dann schnell wegzulaufen
-
verfeinert und spaßmäßig angereichert durch Gegensprechanlagen
Klitsche
-
1) kleines, unansehnliches Haus
-
2) kleiner Betrieb mit nur wenigen Beschäftigten, Familienbetrieb, meist betrieben von einem »Krauter« (»Unsern Verlach is sonne echte Klitsche.«)
kloppen
-
(auch: »verkloppen«) jemanden verhauen
-
»Kloppe« (ähnlich: »Dresche«) – Schläge; meist innerfamiläre Bestrafung von Kindern (»Kriss von deine Mudder Kloppe, wennze ma zu spät kommen tust?«)
-
»Klopper« – Schläger
-
»Klopperei« – kurzzeitige Schlägerei; oft in Kneipen
-
»ne Schicht kloppen« – seine Arbeitszeit verrichten
Klops
-
Ablauf, der nicht klappte
-
nicht sehr schlimm, eher etwas belustigend
-
»en Klops reißen« – etwas Unüberlegtes tun (»Da hatter sich aber en Klops gerissen, wie der versucht hat, durche Emscher zu schwimmen.«)
Klotschen
-
(auch: »Klumpen«) alte Schuhe, Holzschuhe, die bei der Gartenarbeit und von Kindern armer Eltern getragen werden
-
»voll ein inne Klotschen ham« – betrunken sein
klucken
-
(auch: »rumklucken«) sich lange an oder bei etwas aufhalten, rumtrödeln (»Meine Olle kluckt inne Innenstadt rum, und ich krich immer nur Mampe aufen Teller.«)
-
»zusammenklucken« – eng in einer Gruppe zusammenstehen und etwas aushecken (»Unser Krötzkes klucken widder zusammen, da gibbet Knatsch.«)
Klümpken
-
Bonbon
-
auch als Bezeichnung für Süßigkeiten allgemein im Gegensatz zu »Bömmsken«
-
»Klümpkenbude« – Geschäft, das in der Hauptsache Süßigkeiten vertreibt
-
»Klümpkenkopp« – jemand, der dauernd Süßigkeiten isst und der überhaupt ganz süß ist
Klüngel
-
1) alte Sachen
-
2) (ähnlich: »Plörren«, »Pisselinten«) Kleidungsstücke mit sehr deutlichen Gebrauchsspuren
-
3) »en Klüngel mitenander ham«
-
befreundet sein, auch intim
-
sich oft miteinander treffen
-
charakteristische Ausformung politischer Verflechtungen im Ruhrgebiet, in der Beziehungen und Bekanntschaften es erleichtern, Geschäfte zu machen oder einen Posten zu ergattern
-
4) unordentliche Person, die dauernd und überall etwas liegen lässt, langsamer Mensch
-
»klüngelig« – unordentlich, langsam oder beides
Klüngelspitt/Klüngelskerl
-
jemand, der sein Geld damit verdient, gebrauchte Sachen auf- und weiterzuverkaufen
-
zog früher mit einem offenen Pferdewagen, heute mit einem Kleinlaster, durch die Straßen
-
Erkennungszeichen sind simple Melodien, geblasen auf einer Blechflöte ("Wenn der Klüngelskerl mit seine Karre durche Straßen zog, dann war in unser Siedlung immer kurz vorn Letzten.")
Klüngelspitt
-
jemand, der sein Geld damit verdient, gebrauchte Sachen auf- und weiterzuverkaufen
-
früher mit offenem Pferdewagen, heute mit Kleinlaster durch die Straßen ziehend
-
Erkennungszeichen sind simple Melodien, geblasen auf einer Blechflöte
Klüsen
-
geschwollene Augen
-
»ey mamma Klüsen auf« – Aufforderung zu gesteigerter Aufmerksamkeit
knacken
-
schlafen
-
besonders der Mittagsschlaf (»Nachet Essen, da geh ich ersma ne Runde knacken.«)
Knackfuß
-
Person, mit der man absolut keinen Kontakt pflegen möchte
-
stärker als »Kamuffel«, schwächer als »Kotzbrocken«
Knäppchen
-
1) knusperiges Ende eines Brotes
-
2) kurze Haare; freiwillig oder wegen der aufkommenden Glatze
-
»Knäppchen mit Sprungbrett« – Frisur, bei der bis auf einen kurzen Pony (»Sprungbrett«) die Haare geschoren werden
-
ehemals wegen Läusegefahr, heute aus modischen Gründen getragen
Knalltüte
-
Person, deren Handlungsweisen oft nur von ihr selbst als lustig angesehen werden
Knappschuss
-
1) bergmännischer Schuss mit nur geringer Bohrlochtiefe, dessen Besatz nicht die vorgeschriebene Länge hat
-
2) »en Knappschuss ham« – nicht klar im Kopf sein
Knatsch
-
Ärger
-
"Knatsch ham" - Schwierigkeiten in Familie oder Beruf haben
-
stärker als "Brassel"; "Knatsch mit die Olle ham" - Zustand des Missverstehens mit der Ehefrau; knatschen - mit nichts zufrieden sein, dauernd herummosern
-
"Knatschkopp" - unzufriedene Person
-
oft bezogen auf Kleinkinder in der Trotzphase
knatschen
-
mit nichts zufrieden sein, dauernd herummosern
-
»Knatsch« – Ärger
-
»Knatsch ham« – mit Schwierigkeiten in Familie oder Beruf zu kämpfen haben
-
»Knatschkopp« – unzufriedene, dauernd nörgelnde Person
-
oft bezogen auf Kleinkinder in der Trotzphase
Knete
-
Geld
-
meist, wenn nicht mehr genügend vorhanden
-
»keine Knete, keine Fete« – enttäuschter Ausruf über die großen Ungerechtigkeiten in dieser Welt und dass nur die reichen Leute sich tolle Vergnügungen leisten können
knibbeln
-
dauernd an etwas herumfummeln
-
»abknibbeln« – kleinere Stücke abreißen, vorwiegend bei Tapeten oder an Fingerkuppen
-
»Knibbelkopp« – nervöser Mensch, dessen Finger dauernd an etwas herumspielen müssen
Knicker
-
1) kleines Kind
-
2) bunte Glas- und Tonkugeln, auch »Murmeln«
-
»knickern« – Wettbewerb, bei dem es darum geht, »Knicker« mit dem Zeigefinger möglichst schnell in ein Loch zu stupsen; wer den letzten Verbliebenen in das Loch knipst, erhält alle eingesetzten »Knicker«
Knickerwasser
-
ehemaliges Lieblingsgetränk von Ruhrgebietskindern
-
Brause mit Geschmack, die am Büdchen verkauft wurde
-
der Flaschenverschluss funktionierte mit einem Knicker
-
schockelte man die Flasche ordentlich und öffnete sie dann, konnte es vorkommen, dass der gesamte klebrige Inhalt mit einem Mal herausspritzte
kniepig
-
geizig
-
»Kniepekopp« (ähnlich: »Fuchser«) – Person, die jeden Cent wenigstens dreimal umdreht, bevor sie ihn ausgibt
Knies
-
(auch: »Kniest«) Streit
-
»Knies mitenander ham« – zeitlich zumeist begrenzte Misshelligkeiten unter Freunden oder in der Familie; erfasst nicht den Streit im Beruf
-
nicht so stark wie »Knatsch«
Kniffte
-
Butterbrot
-
freie Art der Belegung; besonders das auf die Arbeit mitgenommene Pausenbrot, welches aus zwei zusammengeklappten Brotscheiben mit Belag besteht
knöttern
-
herummäkeln, meckern
-
im Gegensatz zu »moppern« wird die Kritik nicht klar ausgesprochen, sondern nur weinerlich umrissen
-
»Knötterkopp« – jemand, der an allem und jedem ganz grundsätzlich etwas auszusetzen hat, ohne jedoch seine Kritikpunkte klar zu formulieren
knorke
-
gut, in Ordnung
-
im Gegensatz zu »toffte« auch ohne ein folgendes Hauptwort (»Dat war knorke, wie du den Pappkopp beim Doppelkopp ein verbraten hass.«)
Knubbel
-
1) recht dicker Mensch
-
oft bezogen auf wohlgenährte Kleinkinder
-
2) Hautverdickung (»Seit mein letzten Urlaub in Malle hab ich en Knubbel am Balch.«)
knubbeln
-
1) Menschen oder Sachen, die sich auf engstem Raum zusammendrängen
-
»et knubbelt sich« – es ist sehr voll
-
häufig auf verstopfte Autobahnen oder Kaufhäuser bezogen
-
2) schmusen; bekleidet zärtlich zueinander sein
knuddeln
-
liebevoll Körperkontakt suchen, ans Herz drücken
-
»knuddelig« – süß
-
»Knuddelige« – Menschen, die man dauernd in den Arm nehmen könnte
-
»lass dich knuddeln« – herzliches Begrüßungsritual
knüddeln
-
verknittern
-
»Zeugs zusammenknüddeln« – etwas ohne Sorgfalt und Rücksicht auf eventuelle Wiederverwendung ablegen
-
oft auf Zeitungen oder Leibwäsche bezogen
-
»knüddelig« – verknittert, zerknautscht
knülle
-
1) mittelmäßig betrunken, stark beschwipst
-
2) dumm, bescheuert
-
betont den Zustand leichter geistiger Unzurechnungsfähigkeit
knuffig
-
nett, süß
-
»ne knuffige Tüppe« – Person, die aufgrund ihres charmanten Auftretens interessant ist
kodderich
-
sich schlecht fühlen
-
»mich is ganz kodderich« – Angst vor einem Kollaps haben
Köpper
-
Kopfsprung
-
zumeist ins Wasser; »Seemannsköpper« – Kopfsprung ins Wasser mit angelegten Armen
Köschken
-
ähnlich Knäppchen
-
das knusperige Ende eines Brotlaibs
Köttel
-
1) menschliche Aus- und Ablagerungen
-
2) kleines Kind
-
recht liebevolle Anrede
Köttelbecke
-
Abwasserkanal
-
künstlich in Betonrinnen oder natürlich in missbrauchten Bächen
-
»inne Köttel-becke gestoßen werden« – sterben
Kohlentöte
-
archaischer Behälter zum Einfüllen von Kohlen in den Ofen
-
oben ein wenig wie eine Trompete zugespitzt, um den Einfüllvorgang zu erleichtern
Kokolores
-
(ähnlich: »Firlefanz«, »Tullux«) Unsinn
-
enthält gleichzeitig die Aufforderung zu stringentem Tun (»Mach kein Kokolores!«)
kolone
-
durcheinander, nicht mehr bei Sinnen
-
»machs mich ganz kolone inne Birne« – durch einen Redeschwall oder hektische Handlungsweisen verwirrt werden
Krakel
-
(ähnlich: »Klaue«) Handschrift
-
nur mit sehr großen paläographischen Kenntnissen lesbar
-
»ne Krakel wie en Onkel Dokter« – völlig unleserliche Unterschrift
krakelen
-
(auch: »rumkrakelen«) sich aufregen, laut herumschreien
-
weniger laut als bei »anbölken«
-
bezieht sich insgesamt mehr auf die Lautstärke und die Länge des Schimpfens, weniger auf seine Ernsthaftigkeit
-
»Krakeler« – Person, die unmotiviert und völlig unpassend herumschreit
krallen
-
festhalten
-
»sich ein krallen« – allgemein: jemanden gewaltbereit festhalten wollen
-
jemanden zur Rede stellen
-
bei Frauen: in Torschlusspanik einen Mann mit aller Macht an sich binden wollen
Krampe
-
1) gebogenes Metallstück oder zusammengefaltetes Papier, das von einem Y-förmigen Ast aus mit Hilfe eines Gummis abgeschossen wird
-
2) Versager, Nichtsnutz
-
besonders im Sport nach einer Fehlleistung (»De Krampe von Mittelstürmer hat en Aktionsradio wie en Bierdeckel.«)
krauchen
-
nur in der Verbindung "nicht mehr krauchen können" - völlig am Ende sein
-
geistige und/oder körperliche Beweglichkeit voll eingebüßt haben ("Nach sonne satte Runde inne Bollerbude konnt ich nich mehr krauchen.")
Krauter
-
Kleingewerbetreibender im Ruhrgebiet
-
Besitzer einer »Klitsche«
-
»Der Wilm is en Krauter und vertickt jeden Tach en halben Zentner Bömmskes anne Lütten.«
krawuttig
-
sehr wütend
-
Steigerung »kiebig«
-
»werd gleich krawuttig« – Androhung, die Geduld zu verlieren
Kreulerei
-
Clan-, Vettern- oder Bruderwirtschaft
-
spezifische Ausformung der "Filzekrattie", in der sich enge Verwandte auf Posten in Wirtschaft oder Verwaltung hieven
-
sich ein kreulen" - brüderschaftliche Vorteilsnahme nehmen
Krisse
-
(auch: »Kresse«) oft »auf Krisse«
-
etwas, das auf Ratenbasis erworben wurde; größerer Kredit als »auf Kubitschko«
-
»Krisse wat auf Krisse?« – Frage nach der Kreditwürdigkeit einer Person
kröchen
-
laut husten
-
kann sich auf Erkältungskrankheiten, den morgendlichen Raucherhusten wie auch auf das normale Altershüsteln beziehen
-
»Kröch« – älterer, schon etwas bell-lahmer Hund
Kröer
-
Hund, Köter
-
recht abwertend
-
im Gegensatz zu »Kröch« solche, die noch laut bellen können
Kröpper
-
Brief- und Reisetauben
-
zumeist nicht von den Taubenliebhabern selbst benutzt, sondern mehr von deren Ehefrauen, wenn die oft mehrere hundert Kilometer weit weg losgeschickten Tiere – wie auch ihre Taubenväter – sehr lange ausbleiben
krösen
-
(auch: »rumkrösen«) aufräumen, herumkramen
-
meint Arbeit als völlig entspannte und entspannende Beschäftigung (»Samstachs krös ich so bei mich inne Bude rum, bis die Sportschau kommt.«)
Krösken
-
vor- oder außereheliches Liebesverhältnis
-
»en Krösken mitenander ham« – vorsichtige Andeutung einer illegitimen Beziehung, von der keiner etwas wissen sollte, aber jeder etwas weiß
Kröte
-
Kind, das älter als ein »Stöpsel«, aber jünger als ein »Köttel« ist
-
nicht abwertend gemeint
-
in älteren Jahren Bezeichnung für das Jüngste der Geschwister
-
»unser Kröten« – ebenfalls altersunabhängige Bezeichnung der Kinder aus Elternsicht
Krollekopp
-
(ähnlich: »Krüsselkopp«) Mensch mit natürlicher oder künstlich dauergewellter Lockenpracht auf dem Kopf
-
»Den Manni, der hat en Krollekopp wie den Jimmie Henndricks, wie der bei den Wuttstock ein gebrettert hat.«
Kroppzeugs
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Gegenstände oder Personen, auf die man gerne verzichten möchte, die einem überhaupt nicht liebenswert erscheinen
-
»Dat Kroppzeugs mit die Dingens will ich in mein Kabäusken nimmehr sehn.«
Kröpper
-
Brief- und Reisetauben
-
meist nicht von Taubenliebhabern benutzt, sondern mehr von deren Ehefrauen, wenn die oft aus mehreren hundert Kilometern Entfernung aufgelassenen Tiere - wie auch die Taubenväter - sehr lange ausbleiben
-
"Wenn dat mit die Köppers so weitergeht, mach ma so richtich Stunk inne Bude."
Kröte
-
Bezeichnung für Kind vor allem im Gelsenkirchener Raum
-
älter als Stöpsel, jünger als Köttel
-
viele Nicht-Ruhris finden die Bezeichnung abwertend, ist sie aber durchaus nicht;
-
Vergleichbar mit dem Kölschen "Päntz"; kommt halt immer auf den Kontext an.
-
»Getz hab ich schonn fast 29 Jährkes aufen Buckel und meine ollen Geschwister tun mich immer noch Kröte nennen.«
Krollekopp
-
Mensch mit deutlicher Lockenpracht auf dem Kopf (auch Kunst-Dauerwelle)
-
ähnlich "Krüsselkopp"
krücken
-
1) unter ungünstigen Bedingungen schwer arbeiten
-
»sich voll ein abkrücken« – ohne viel Erfolg versuchen, durch harte Arbeit zu Geld und Erfolg zu gelangen (»Sein Leben lang hatter sich ein abgekrückt, gez hatter nur en Paareurofuffzich Rente.«)
-
2) »ein krücken« – einen kleineren Betrug begehen (»Bei seine Lohnsteuer hatter widder ma ein gekrückt.«)
Krückmann
-
Krückstock
-
»kriss gleich ein mitten Krückmann« – Androhung von Prügel
krüsselig
-
lockig, gekräuselt
-
meist auf Haare bezogen
-
»Krüsselkopp« – Haarpracht mit deutlich erkennbarer Kunst-Dauerwelle
Kubitschko
-
»auf Kubitschko« – auf Ratenbasis Erworbenes
-
meist kleinere Kredite, die kurzfristig abgelöst werden können
-
»Dat Auto hatter sich auf Kubitschko besorgt.«
Kuddelmuddel
-
wildes Durcheinander, große Unordnung
-
»mach kein Kuddelmuddel« – Aufforderung, sich auf das Wesentliche zu beschränken, gezielt einen klaren Gedanken zu verfolgen
kullern
-
langsam rollen, sich langsam bewegen (»Bei sonne Heulsuse kullern doch bei jedet Schitzken de Tränkes.«)
-
»Kullerball« – langsam rollender Ball
Kumpel
-
1) Bezeichnung für Menschen, die auf dem »Pütt« arbeiten
-
Bergleute (Mehrzahl: die Kumpel)
-
2) Freund, Bekannter (Mehrzahl: die Kumpels); »kumpelig« – herzlich; in negativem Sinne auch, wenn jemand der Situation unangemessen sofort von einer Sie- in eine Du-Anrede wechselt
-
»unter Kumpels gesacht« – deutet auf Nähe und Intimität eines Gespräches hin
Kurzer
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1) Glas Schnaps - meist klarer
-
2) nicht ausgewachsenes Kind
Kusselköpper
-
(auch: »Kusselkopp«) Ruhrgebiets-Salto
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»Kusselköpper schießen« – sich übermäßig freuen, vor Begeisterung hochspringen
-
»Komm, wir schießen Kusselkopp« – Aufforderung, das Leben in vollen Zügen zu genießen