Schabau
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Schnaps, Fusel
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»Schabau machen« – feiern
schabbeln
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völlig ungezwungen miteinander sprechen, wichtige Neuigkeiten austauschen
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an einem betont stressfreien Ort
-
im Gegensatz zu »plauschen« meist reines Männergespräch, das natürlich oft in einer Gaststätte stattfindet
Schabracke
-
Frau, der jeder Reiz abgeht
-
deutlich ungepflegt im Äußeren und auch in der Kleidung unpassend
-
Pendant zum »Schäbbigen«
schäbbig
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schlecht, mies (»schäbbiges Wetter«)
-
»en Schäbbigen« – Mann, der durch sein Äußeres und durch seine Kleidung abstößt
schättern
-
schimpfen
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ernster und stärker als »schafuttern«
-
»Schätterfott« – jemand, der sich wegen jeder Kleinigkeit aufregt und laut wird
schafuttern
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(auch: rumschafuttern«), schimpfen, fluchen
-
stärker als »mosern«, schwächer als »bandusen«
schallern
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1) laut und fröhlich singen, ohne auf eine korrekte Intonation zu achten
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»Lass uns schabbeln, lass uns schallern, lass uns kräftich einen ballern!«
-
2) jemandem eine Ohrfeige geben
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»Kriss gleich ein geschallert!«
Schaluppi
-
listiger Mensch, Schlitzohr; recht positiver Unterton
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»du biss mich ein Schaluppi« – trotz moralischer Bedenken respektvolle Anrede einer Person, die mit einigen Tricks und Kniffs etwas nach ihren Wünschen hingebogen hat
schassen
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entlassen, feuern
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»geschasst werden« – einen Job oder ein Amt verlieren, vom Thron gekippt werden
schawenzeln
-
(ähnlich: »anpieseln«) einschmeicheln
-
»rumschawenzeln« – dauernd um jemanden herumschleichen, um sich anzubiedern
-
vorsichtiger und etwas unauffälliger als »ankötteln«
-
auch zweite Stufe des männlichen Balzverhaltens
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»Ers da krichter Stielaugen, dann isser umme Tussi am rumschawenzeln, und wie er de Gusche aufmachen und die Olle anbaggern will, da krichter ne knallrote Birne.«
-
»Rumschawenzler« – Opportunist
scheißendick
-
volltrunken - noch viel betrunkener als "knülle"
-
etwa auf der Ebene von "hickehackevoll"
scheppen
-
schaufeln
-
meist Sand oder Kohle
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»Scheppe« (auch: »Schippe«) – Schaufel
-
»aufscheppen« – mit einem »Schepper« einen Teller mit Suppe, Gemüse, Kartoffeln oder Fleisch füllen
-
»is aufgescheppt« – Aufforderung, sofort zum Essen am Tisch Platz zu nehmen
Schibbelrand
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Spielzeugreifen
Schickermoos
-
»Geld zum Versaufen«
-
[ Wir bedanken uns für den Beitrag von Willi Lichtenberg. / Anm. d. Redaktion ]
schickern
-
trinken, Alkohol zu sich nehmen
-
»schicker sein« – betrunken sein, aber sich noch recht wohlfühlen
-
etwas schwächer als »knülle«, weitaus schwächer als »abgefüllt« und »hickehackevoll«
-
»Schickerbolzen« – Person, die regelmäßig und auch tagsüber Alkohol zu sich nimmt und sich damit brüstet
schickobello
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schick, betont modisch angezogen, adrett
-
bezieht sich im Gegensatz zu »picobello« lediglich auf den positiven Gesamteindruck der Kleidung
Schickse
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junges Mädchen
-
meist das konservative Idealbild mit Kleid und Zöpfen
Schisselameng
-
Mist, wertloses Zeug
-
»hau ab mit dein Schisselameng«
-
1) Aufforderung, jemanden nicht mit Problemen zu belasten
-
2) Aufforderung, dass jemand sein wertloses Zeug zusammenpacken und verschwinden soll
Schisskojenno
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einen nicht betreffend, völlig egal
Schitzken
-
Kleinigkeit
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»über jedet Schitzken sich aufregen« – leicht erregbar sein, sich überflüssigerweise erregen
-
»Seit dat unsern Vadder de Rente durch hat und zu Hause am rumhocken is, regter sich über jedet Schitzken auf.«
Schlamassel
-
Unglück
-
»Schlamassel ham« – von argen Sorgen bedrückt werden
-
»innen Schlamassel stecken« – sich in einer recht aussichtslosen Situation befinden
-
Gegenstück zu »Massel«
Schlampampel
-
(ähnlich: »Schisselameng«) Mist, wertloses Zeug
-
jedoch nur in der konkreten Bedeutung
-
»Aufen Wühltisch inne Wollwott hamse nur noch Schlampampel.«
Schlappen
-
1) Hausschuhe, Pantoffeln
-
»Stinkeschlappen« – durch fortwährende Ausdünstungen des menschlichen Körpers verseuchte Hausschuhe
-
2) Fußballschuhe
-
»ein voll aufen Schlappen kriegen« – einen Ball voll treffen
-
»ein innen Schlappen ham« (ähnlich: »schi-cker sein«) – mäßig angetrunken sein
-
3) breite Reifen
Schlawiner
-
(ähnlich: »Schaluppi«) kleiner Gauner, Schlitzohr
-
»biss mich ein Schlawiner« – oft zu Kinder, die Erwachsenen einen gelungenen Streich gespielt haben
Schlickefänger
-
Gauner, Schlitzohr
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Person, die es mit viel Charme und Überzeugungskraft schafft, andere einzuwickeln
-
durchaus mit Sympathie, aber nicht so stark wie bei »Schaluppi« und »Schlawiner«
schlickern
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Süßigkeiten naschen
-
meist mit schlechtem Gewissen (Gewicht, Zähne) und verbotenerweise
-
ähnlich "schnukern"
schlindern
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einen Anlauf nehmen und auf den Schuhsohlen über eine Eisfläche rutschen
schlörren
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langsam gehen, wobei ratschende Sohlengeräusche erzeugt werden, da man die Füße nur ganz leicht anhebt
-
»schlörr nich so rum« – Vorwurf der Eltern an ihre Kinder betreffs der ihrer Meinung nach nicht korrekten Gangart
-
»Den schlörrt widder rum, wie wenner ne Pämpers anhätt.«
Schlot
-
Person, die nie ernst sein kann und dauernd ihren Schabernack treibt
-
»biss mich en Schlot« – recht herzliche Anrede unter Bekannten
-
ähnlich »Flabes« und »Kalberkopp«
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herzlicher als »Lappes«
Schluffen
-
1) (ähnlich: »Schlappen«) Hausschuhe, Pantoffeln
-
2) Autoreifen; »neue Schluffen aufziehn« – ein Auto neu bereifen
-
3) »en treuen Schluffen« – äußerst verlässliche Person
Schlunz
-
(auch: »Schlönz«) Person, die in Kleidung und Aussehen unordentlicher aussieht, aber dennoch gewisse Ausstrahlung hat
-
Person, die offensichtlich Schwierigkeiten hat, sein eigenes Lebensumfeld zu ordnen
-
»Schlönzken« – Verniedlichung von »Schlunz«
-
oft bezogen auf unordentliche Kleinkinder
schluren
-
etwas unordentlich und langsam erledigen, sich um etwas nicht genug kümmern
-
»Wennze dat mit deine Hausaufgaben weiter schluren lässt, wirsse garantiert ne Ehrenrunde drehn.«
Schmacht
-
Verlangen
-
»Schmacht auf ne Zarette ham« – Entzugserscheinungen spüren und eine Zigarette rauchen wollen
Schmachtlappen
-
großer, dünner Mann
-
männliches Gegenstück zur »Hippe«
Schmackes
-
(ähnlich: »Kawupp«) Kraft
-
»mit Schmackes« – mit Wucht, heftig
-
»und gez nomma mit Schmackes« – Aufforderung, einen erneuten Versuch mit noch mehr Kraft und Anstrengung zu starten
-
»gib Schmackes« – Aufforderung, sich zu wehren, energischen Widerstand zu leisten
Schmecklecker
-
Liebhaber exquisiter Speisen und Getränke
-
mehr Gourmet als Gourmand
-
auch ironische Bezeichnung einer Person, die an der Qualität der ihr angebotenen Speisen immer etwas zu meckern und zu maulen hat
-
»Du biss mich vielleicht en Schmecklecker!«
Schmierlapp
-
unseriöse Person
-
kann sich sowohl auf unsauberes Äußeres wie auch auf amoralisches Verhalten beziehen
-
»Und da wollt mich de Schmierlapp doch für son Kringel Fleischwurst glatt en halben Fuffi abknöppen tun.«
Schmonses
-
umständlicher Unsinn, der unüberlegt dahergeredet wird
-
»red kein Schmonses« – Aufforderung, thematisch und inhaltlich auf den Punkt zu kommen
-
»Red kein Schmonses, tu Butter bei die Fische und lass dat Gesülze.«
Schmu
-
nicht rechtmäßige Handlungsweise bis hin zum Betrug
-
»Schmu machen« – eine Arbeit nicht ordnungsgemäß und nach Vorgabe ausführen
-
»mach kein Schmu« – Aufforderung, keinen Unsinn zu machen, der möglicherweise erste Folgen haben könnte
schnäbbeln
-
schnell, viel und gerne mit allen möglichen Menschen kommunizieren
-
»Schnäbbelliese« – Frau, die jede Gelegenheit, mit Freunden und Nachbarn zu tratschen, intensiv wahrnimmt
-
»Schnäbbel« – Mund
-
»halt den Schnäbbel« – starke Aufforderung, endlich den Redefluss zu stoppen
Schnalle
-
Mädchen bis sechzehn Jahre
schnallen
-
verstehen, kapieren
-
»hab nix geschnallt« – Zugeständnis, einen Sachzusammenhang nicht verstanden zu haben
-
»schnalls dat nich« – ungläubige Frage nach dem fehlenden Verständnis für einen scheinbar doch ganz logischen Zusammenhang
schnasseln
-
genüsslich Alkohol zu sich nehmen, sich ohne Frust einen leichten Rausch antrinken
-
meist mit Schnaps, allerdings in nicht so rauen Mengen wie bei »verlöten«
Schnatz
-
ausschließlich in der Verneinung »kein Schnatz« – nichts, aber auch gar nichts
-
»kein Schnatz von wat ham« – keine Ahnung von etwas haben
-
»Wie ich ihn sachte, dat ich davon kein Schnatz hab, krichter en dicken Hals.«
Schnibbels
-
Schnipsel, kleiner Teil von etwas Größerem
-
»abschnibbeln« – abschneiden, abtrennen
-
»Zeitungsschnibbels« – Zeitungsausrisse
Schniff
-
(auch: »Schnuff«) Lust
-
»keinen Schniff auf wat ham« – zu etwas keine Lust haben
-
»Hab heut kein Schniff auf Maloche.«
-
»schniffschnuff« – völlig egal
schnocken
-
(auch: "rumschnocken") sich als Frau vergeblich bemühen, attraktiv und interessant zu wirken
-
Frau setzt dabei krampfhaft alle Mittel ein
-
auch die, die ihr nicht zur Verfügung stehen und deshalb lächerlich wirken
-
"Die Olle mit ihrn dicken Pöter schnockt widder rum wie wennse Madonna."
Schnotten
-
Nasenschleim, Popel
-
»schnotten« – mit Anzeichen der Lust in der Nase bohren, popeln
-
»Schnotten im Gesicht ham« – unreine Haut oder Pickel haben
-
»Schnötterbellen« – Nasenausfluss, Rotz
-
ausschließlich flüssig
schnuckelig
-
süß, attraktiv
-
»ne schnuckelige Olle« – eine gut aussehende Frau mit sympathischer Ausstrahlung
schnuckern
-
Süßigkeiten essen, obwohl man es eigentlich nicht tun sollte
-
»hab geschnuckert« – Eingeständnis, trotz bestehender Gewichtsprobleme wieder einmal an den nicht sehr sorgfältig versteckten Süßigkeiten genascht zu haben
Schnüss
-
süßer Mund
-
»ein aufe Schnüss kriegen«
-
1) einen leichten Schlag abbekommen
-
2) eine nicht sehr tief greifende Niederlage einstecken müssen
schnuffig
-
niedlich, süß
-
im Gegensatz zu »schnuckelig« meist auf Kleinkinder und Wuscheltiere bezogen
schnuppe
-
egal
-
»is mich schnuppe« – einen nicht betreffend
-
»biss mich schnuppe« – kein vitales Interesse an einer Person haben
-
oft nach zerbrochenen Liebschaften
schnurz
-
völlig egal
-
starke Steigerung von »schnuppe«
-
»is mich schnurz« – einen überhaupt nicht betreffend
-
»biss mich schnurz« – vollkommenes Desinteresse an einer Person zeigen
-
»schnurzpiepegal« – völlig ganz und gar egal
schockeln
-
prüfend schütteln, ob und wie viel Flüssigkeit sich in einem Behälter befindet
-
»Bei den brauchs nur ne Flasche Bier zu schockeln, und schon isser widder hellwach.«
Schocken
-
Schenkel, Ferse, Bein
-
»mich tun die Schocken weh« – nach einem langen Marsch ermüdet sein
Schößken
-
kleine Schublade
-
Verkleinerungsform von "Schoß"
Scholli
-
»mein lieber Scholli« – Ausruf des Erstaunens und der Bewunderung
-
schwächer als »donnerlüttchen«
Schore
-
1) (wie: »Maschore«) Vielzahl, Menge
-
kann für Personen oder Sachen benutzt werden, die, wenn sie in großer Zahl auftreten, einen negativen Beigeschmack erzeugen
-
»Da kam ne Schore in Laden, da bin ich direkt widder raus.«
-
2) Diebesgut (»Da is wohl widder ma ne Schore Fernsehers vonnen Laster gefallen.«)
-
3) Angelegenheit, von der man nicht erbaut ist und von der man sich distanzieren will
-
»Sonne Schore mach ich nich mit, dat musse allein machen.«
Schote
-
Scherz, interessante Geschichte
-
»ne Schote reißen« – etwas mehr oder weniger Lustiges vollbringen
-
»ne Schote erzählen« – über eine interessanten, zumeist witzigen Ablauf berichten
-
»Hab ich euch schon de Schote von unsern Bürgermeister und den Elefant erzählt?«
-
»hasse Schote auf Lager« – Bedürfnis nach einem Witz äußern; »schotig« – lustig
Schott
-
Öffnung, die verschlossen werden kann
-
»de Schotten dicht machen«
-
1) Türen, Fenster oder ein Geschäftslokal schließen
-
2) beleidigt sein, sich nicht mehr beeinflussen lassen, sich verschließen
-
»Wenne ihn ma nach Kohle frachs, machter sofort alle Schotten dicht.«
-
»Kaschott« – Gefängnis
Schotter
-
Geld
-
»mit echt Schotter« – reich sein
-
»Wennze ma heiraten tuss, dann nur ne Olle mit echt Schotter anne Füße.«
schrappen
-
Geld zusammenraffen und nie mehr abgeben wollen
-
»Schrapphals« (auch: »Schrappkopp«) – sehr geiziger Mensch
-
stärker als »Fuchser« und »Kniepekopp«
schruppen
-
(auch: »abschruppen«) eine Niederlage zufügen, jemanden besiegen
-
meist bezogen auf den Bereich des Sports
-
»Unsern VfB hamse widder siebennull abgeschruppt.«
-
schwächer als »abschwarten«
-
»Schruppe« – Niederlage
schubbeln
-
kratzen, jucken
-
meint eine länger dauernde, oft krankheitsbedingte Reibetätigkeit
schubbig
-
unangenehm kühl
-
»schwer schubbig draußen« – Eingeständnis, nur ungerne die Wohnung verlassen zu wollen
-
»schubbiget Wetter« – nasskalter Herbst im Ruhrgebiet
Schubiak
-
Gauner
-
nicht vertrauenswürdige Person
Schucken
-
(auch: beschucken) etwas bezahlen
-
lieber als "rappen"
Schüppe
-
Schaufel
-
»aufe Schüppe nehmen« – jemandem einen Streich spielen, jemanden ärgern
-
»ne Schüppe ziehn« – beleidigt sein, ein mieslauniges Gesicht herumtragen
schummerig
-
sich schummerig fühlen - eine Krankheit in den Körper schleichen fühlen, schlapp sein
-
schummerig vor den Augen sein - nicht klar sehr, die Ohnmacht fürchten
schuppen
-
stoßen, schubsen
-
»anschuppen«
-
1) etwas in Bewegung bringen; 2) jemanden auf etwas aufmerksam machen
-
»Son Kniepekopp wie den musse anschuppen, bevor der ma mit dat Haushaltsgeld rausrückt.«
-
»Schupp« – heftiger Stoß
-
»Schupp von oben« – himmlische Hilfe
-
»Et geht vobbei mit Schupp von oben.«
Schussel
-
vergessliche Person, die ihre eigenen Sachen nicht in Ordnung halten kann
-
stärker als »Dussel«
-
»Schusseligkeit« – Vergesslichkeit
-
»Vor lauter Schusseligkeit kamer in Unterhemd im Büro.«
-
»schusselig« – vergesslich
schwafeln
-
umständlich und langatmig sprechen
-
meist über sich selbst
-
"Schafelkopp" - Person, die andere durch ihre langatmigen Selbstbeweihräucherungen weit mehr als der "Laberkopp" abstößt und gemieden wird.
Schwappes
-
Prügel
-
im Gegensatz zu »Dresche« meist nicht auf elterliche Prügel bezogen
-
nicht sehr brutal
Schwarte
-
Prügel: nicht so stark wie »Haue«
-
besonders die elterlichen
-
»verschwarten« – verhauen (»Da hamse ihn grün und blau verschwartet.«)
-
»abgeschwartet werden«
-
1) verhauen werden, eine Abreibung ohne größere Verletzungen zugefügt bekommen
-
2) verlieren, eine deprimierende Niederlage beigebracht bekommen
-
oft im Bereich des Sports; stärker als »geschruppt werden«
schwofen
-
feiern
-
sich ohne Rücksicht auf die Konvention vergnügen
-
meist im häuslichen Kellerpartyraum
-
»Schwof« – ungezwungene Festveranstaltung mit gesteigertem Alkoholkonsum
-
nicht so intim wie »Ringelpietz mit Anpacken«
Seemannskoepper
-
Seemannsköpper: Kopfsprung ins Wasser mit angelegten Armen
Seger
-
Mann
-
»ey, Segers« – kumpelhafte Anrede für Bekannte und Freunde
-
»son Seger« – Bezeichnung einer flegelhaften Person (»En Seger, der nur auf Trallafitti geht, kannz abhaken.«)
-
»toffter Seger« – lebenslustiger, netter Mann
-
»Biss son tofften Seger, hass bei de Treskes schwer en Stein im Brett.«
Senge
-
(auch: »Sänge«) Tracht Prügel
-
nicht so heftig wie »Kloppe«, »Dresche« und »Haue«
-
1) innerfamilär, z. B. wegen schlechter Schulnoten oder wenn man etwas angestellt hat
-
2) bei Streitereien zwischen Kindern und Jugendlichen
-
»Gleich gibt Senge!« – Androhung einer handgreiflichen Auseinandersetzung
Siebzehner
-
(auch: Siebzehner Schlüssel) (Bier-) Flaschenöffner
Siff
-
1) Dreck
-
»siffig« – dreckig
-
»Siffbude« – unsaubere Wohnung, unsauberes Restaurant
-
2) (ähnlich: »Kack«) Unsinn
-
»red kein Siff« – Aufforderung, endlich die Wahrheit zu sagen
spachteln
-
in gemütlicher Umgebung gut essen
-
»spachteln gehn« – in einem Restaurant essen
-
»Dreima in Monat gehnwer zu unsern Chinamann und spachteln wie den Präses von Liechtenstein.«
Spacko
-
(auch: Spackomat) Person, deren geistige Fähig- und Fertigkeiten zurecht unterschätzt werden und der dies durch unpassende Äußerungen mehr oder weniger dauernd Kund tut
Spalucke
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Person mit erkennbaren Unterschichtsmerkmalen
-
asozial nach Einschätzung und Bewertung der Sozialen
-
nicht so starke Abwertung wie »Gesocks« und »Paselacke«
Spannmann
-
Zuarbeiter, ungelernter Gehilfe
Spazzel
-
einfältiger, dummer Mensch
-
Person, die aufgrund ihrer geringen geistigen Fähigkeiten total abzuschreiben ist
Sperenzkes
-
unnötige Scherze
-
umständliches Gehabe, das einen Vorgang erheblich verzögert oder insgesamt in Frage stellt
-
»mach keine Sperenzes« – Aufforderung zu stringentem Tun
spiddelig
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dünn, dürr, knochig
-
»Spiddel« – Person mit sichtbarer körperlicher Schäche
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oft von andauernder Nervosität geplagt
-
»Bei so ein Spiddel bläst der Wind durche Rippen, und wennze ma hustes, fällter um.«
spinksen
-
(ähnlich: »abpillern«) sich vorsichtig umschauen
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»umme Ecke spinksen« – nachschauen, ob die Luft rein ist und man sich wieder heraustrauen kann
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»abspinksen« – in der Schule beim Sitznachbarn aufs Heft schauen und versuchen abzuschreiben
Spinnewipp
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dünner Mensch
-
vom außeren Ansehen körperlich schwächlich
-
im Gegensatz zum »Spiddel« psychisch aber durchaus belastbar
spitzkriegen
-
erfahren, in Erfahrung bringen
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in den Medien: recherchieren
-
»wat spitzkriegen« – herausbekommen, was einen brennend interessiert
-
»Wenn ich spitzkrieg, dat meine Olle en Kroesken mit son Stenz von Rio hat, dann gibtet schwer Remmidemmi inne Bude und einen voren Latz.«
Spökes
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Scherze
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»Spökes machen« – Unsinn minderschwerer, lustiger Art veranstalten, eine Clown-Rolle einnehmen
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oft unter Einsatz von belustigender Mimik und Gestik
-
»mach kein Spökes« – nicht allzu strenge Aufforderung, ernsthaft zu werden
Spucht
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Person, der man nicht sehr viel zutraut
-
die Einschätzung resultiert aus einem kränklichen, zerbrechlichen Äußeren gepaart mit deutlichen Zeichen von Unerfahrenheit
-
»Da kam son Spucht in den Stripp-Strapp-Laden, schmiss ne Lokalrunde Prickelwasser und war blank.«
Stenz
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steifer, arroganter Mensch
-
»Stenz von Rio« – Person, die in ihrem Glauben, aufzufallen und von jedermann beobachtet zu werden, bis hin zur Lächerlichkeit verkrampft
-
meist als Vergleich
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»Unsern Chef grüßt wie son Stenz von Rio gez inne Stadt schon die Männekes im Schaufenster.«
-
»sich vorkommen wie en Stenz von Rio« – eingebildet sein
stickum
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heimlich, leise
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»wat stickum tun« – handeln, ohne dass Nichteingeweihte es mitbekommen
-
nicht unbedingt illegal
-
»Wie er dann aufen Teppich gegöbelt hat, hatter sich stickum ausse Bude geschlichen.«
-
»gez ma stickum« – Aufforderung, sofort den Mund zu halten
Stielaugen
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sehr überraschter Augenausdruck
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"Stielaugen kriegen" - etwas bewundern
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auch erste Stufe männlichen Werbeverhaltens
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"Wie er die Schickse gepillert hat, krichter ers Stielaugen, dann en Rappel ... und dann isser widder abgedackelt."
Stiftekopp
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(ähnlich: »Mecki«) Person mit sehr kurz geschnittenen Haaren
Stinkadores
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Mann mit erheblichen körperlichen Ausdünstungen
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»Stinkadora« – das weibliche Gegenstück
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»Da hat et gemüfft und den Stinkadores wurd kiebig.«
Stinkefein
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aufdringlich riechendes Parfüm
Stocheisen
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Feuerhaken
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Eisenstab, zum Auflockern und Neuentfachen der Glut in einem Ofen
Stöppken
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sehr aufgewecktes und oft freches Kind bis vier Jahre
Stöpsel
-
Kind bis zwei Jahre
-
ohne Bewertung des Charakters
Strang
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Angst
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»vor einen Strang ham« – vor jemandem einen gehörigen Respekt besitzen
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»Sonz kann die nix erschüttern, aber wenn unsern dicken Berni seine Plauze durche Tür schiebt, da hattse schon ganz schön Strang.«
stratzen
-
in einem dünnen, aber druckvollen Strahl spritzen / strömen
-
"Ich stratz gegen de Wand";
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"strazt dat Bier dich innen Maagn, kannse au n Schnaps vatraagn" (Hertener Sprichwort)
-
"Ker, wat habbich mich an den Ömmes geschnittn - dat Blut wa velleicht am stratzen."
Stripp-Strapp-Laden
-
Etablissement, in dem sich Frauen oder Männer gegen Bezahlung entblößen
-
Striptease-Bar
Ströppken
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Kind bis sechs Jahre
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betont die noch vorhandenen Niedlichkeit
Ströppmus
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Stielmus
strullern
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urinieren, pinkeln, Wasser lassen
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»muss strullern« – auch allgemein für auf die Toilette gehen müssen
Strulli
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(ähnlich: »Eumel«) Bezeichnung für eine Person mit deutlich wenig Ausstrahlung; erscheint dümmlich, ist aber dennoch nicht sehr unsympathisch
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recht netter Trottel; harmloser als »Dussel« und »Eschek«
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»Kannz sagen, wat du willz, den Karnevalspräses von die Plattdeutschen sieht mit sein Hütken aufen Kopp aus wie son echten Strulli.«
strunzen
-
angeben, sich großtun
-
stärker als »aufen Putz haun«
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verächtlichere Abwertung als der Vorwurf »aufe Kacke haun«
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»Graf Strunz« – Person, die die eigenen Fähigkeiten dauernd übertrieben zur Schau stellen will
struzen
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bummeln, ohne unbedingt zu kaufen. Sich überall über Angebote zu informieren
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pinkeln, brunzen, eine Stange Wasser in die Ecke stellen, harnen (Verb), Kaffeewasser abgießen, Kartoffelwasser abgießen, klein machen, klein müssen, pissen, pullern, schiffen, striezen, strullen, urinieren, Wasser lassen
Stulle
-
Brotschnitte
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oft in Verbindung mit dem jeweiligen Belag (»Butterstulle«, »Schmalzstulle«, »Käsestulle«) oder mit dem Ort bzw. der Zeit, wo und wann diese vertilgt werden soll (»Schulstulle«, »Pausenstulle«)
Stunk
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Ärger, Streit, Zwist
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»gibt Stunk« – Befürchtung, dass es in Bälde zu einer Situation kommen könnte, in der erhöhtes Gefahrenpotenzial auftritt
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»mach kein Stunk« – Aufforderung, ruhig zu bleiben und keinen Streit vom Zaun zu brechen
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»mach gez Stunk« – Absicht, sich zur Wehr setzen, eventuell handgreiflichen Widerstand leisten zu wollen
Stuss
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Unsinn, Mis
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»red kein Stuss« – Aufforderung, zur Sache zu kommen und nicht drum herumzureden
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stärker als »Fissematenten«
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»mach kein Stuss« – Aufforderung, nichts Unüberlegtes zu tun
Stuxen
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Kinderspiel, bei dem versucht wird, einige kleinere Münzen wie »Tacken« oder aber Fußballbilder möglichst nah an eine vorher gezogene Linie zu werfen
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der Gewinner wirft alle Münzen oder Karten hoch und gewinnt diejenigen, die, je nach Auswahl, Wappen oder Zahl, Spielerfoto oder Biografie kopfoben zeigen
sülzen
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(auch: »rumsülzen«) Sachverhalte übertrieben und schönfärberisch darstellen
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»Sülzkopp« – übertriebener Schmeichler
süppeln
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schnell trinken
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meist Bier; »sich ein süppeln« – Alkohol zu sich nehmen
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ohne Maßangabe; »aussüppeln« – eine Flasche oder ein Glas Bier leeren
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»süppel aus« – Aufforderung, eine Flasche oder ein Glas Bier auszutrinken, mit der Absicht, ein weiteres Bier nachzulegen
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»Süppelkopp« – jemand, der gerne und viel Bier trinkt
Sums
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unangenehme Situation
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»wat en Sums« – Ausruf, nachdem sich eine Sachlage enttäuschend und nicht den eigenen Vorstellungen entsprechend entwickelt hat
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»Ich glaub, aus den Sums kommter so schnell nich widder raus.«